Oder: Entschleunigung.
Ist ja ziemlich in derzeit, Entschleunigung. Die Lokführer entschleunigen etappenweise das Land, gestresste Manager entschleunigen in irgendeinem 5-Sterne-Resort, und ich entschleunige auf dem Sofa. Im Gegensatz zu vielen anderen meiner Zeitgenossen kann ich das eigentlich nicht sehr gut, das Sofa hier in der Butze ist mein erstes überhaupt und gleichzeitig noch gar nicht besonders alt (nur der Fernseher ist noch jünger 😛 ). Aber der Fuß soll ja hoch lagern, und das geht nur auf dem Sofa. Zum Glück haben wir in weiser Voraussicht eine alte Wii-Konsole samt Mario Kart erworben, so dass ich den Tag bislang recht gut herumbekomme. In meinem früheren Leben als Studentin hatte ich bereits einmal eine Mario-Kart-Wii-Phase. Nachdem ich jetzt einschlägige Onlineforen besucht habe, um zu erfahren, welche Leistungen ich noch alle erbringen muss, um diverse Zusatzfiguren bzw. Fahrer freizuschalten, ist mir klargeworden, wieviel mein ohnehin in vielerlei Hinsicht bemerkenswertes Diplom wirklich wert ist – ich bin seinerzeit ziemlich weit gekommen… so lange werde ich jetzt hoffentlich nicht Zeit für den Quatsch haben. (Spaß macht es aber trotzdem.)
Tja, was macht man sonst so? Zunächst bin ich froh, nix an der Pfote (Vorderpfote) zu haben. Das hatte ich vor ca. 15 Jahren mal, und das ist echt uncool. Schließlich braucht man schon für einen blöden Knopf zwei Hände. Außerdem habe ich keine Schmerzen, bzw. das was ich da so spüre, verbuche ich Antimimose nicht als Schmerz. Wahrscheinlich liegt das nicht an den (ohnehin in deutlich reduziertem Umfang) eingenommenen Schmerzmitteln, sondern eher daran, dass besagter Nerv, der während der OP für Schmerzfreiheit sorgte (weil er lahmgelegt wurde), bei der OP auch zur Darstellung kam, wie sich der Oberarzt ausdrückte, also freigelegt und etwas beiseitegeräumt wurde. Nerven sind aber, höhö, sensibel und mögen derlei Verlegungen gar nicht, infolgedessen der rechts äußere Teil des Füßchens noch unter leichten Sensibilitätsstörungen leidet – wahrscheinlich inklusive der OP-Narbe. Naja, man nimmt, was man kriegt.
Längere Strecken sowie Treppen sind echt anstrengend. Ich glaube, in meinen Oberarmen wachsen Muskeln, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat. Jedenfalls nicht an mir 😉 . Entsprechend weisen meine Handinnenseiten Druckstellen auf. Ansonsten habe ich überhaupt kein Problem damit, mit den Krücken unterwegs zu sein. Manchem ist sowas ja peinlich. Ich freue mich über die freundliche Geste unserer Busfahrer, den Bus extra weit abzusenken (obwohl ich die Stufe gut schaffen würde). Außerdem finde ich bemerkenswert, wieviele Personen mir einen Sportunfall zutrauen 😀 wo doch die Wahrheit erstens deutlich weniger spektakulär ist und zweitens auch noch ziemlich schwierig zu erklären ist. Nein, nicht beim Sport, ich hatte da so eine Zyste im Fersenbein, wahrscheinlich aufgrund einer Verletzung vor vielen Jahren, wo ich ungeschickt durch ein Fenster gehüpft war, um wenige Meter Fußweg zu sparen.
Jetzt darf ich ja auf jeden Fall drei Monate keinen Sport machen 😛
Naja, und sonst passiert hier ja nicht viel. Ein wenig Känguruhbücher hören, ein wenig Mario Kart spielen, das, was ich an Fernsehen ertrage (Simpsons, Al Bundy) und immer schön das Beinchen hoch und eisgekühlt. Der Capitano ist seit heute auf See.
Gute Besserung! Auf, dass du bald wieder auf den Beinen bist. Ich war heute 15 Minuten in Rostock (Hbf) und hab gewinkt.
Danke! Wenngleich die Sichtverbindung zwischen HBF und mir kaum gegeben ist ;-). Wohin des Wegs, etwa in den Urlaub?!? 🙂
Nein, Seminar in Dierhagen. Das richtige Wetter dazu….
Dierhagen. Etwa in Deutschlands bestem Spa? Wahrlich ein toller Ort für das Wetter! Hoffe es hat gefallen, hier bei uns an der Ostsee 🙂
Leider nur ein Tag…