Neulich war eine würdige Dame bei uns zu Besuch. Natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen, sie dann auch wieder zu verabschieden.
Liegt zwar ein wenig unspektakulär im Werftbecken, aber imposant ist sie allemal.
Vor allem im Vergleich zu der deutlich unspektakuläreren Explorer, die am Passagierkai liegt. Die Fahrgastschiffahrt, hier links unten im Bild, freut sich über die zusätzlichen Einnahmen der sogenannten Begleitfahrt.
Und dann schlängelt sich da noch so eine Fähre heran.
Verdeutlicht einfach mal die Dimensionen: Die Explorer schafft es nicht, die Queen Victoria zu verdecken. Nicht einmal ansatzweise.
Mit so einer Winkehand ausgerüsteten Besatzungsmitglieder. Winken. Logisch.
Obwohl hinter ihr die Finnsea drängelt, lässt sich die Dame Zeit. Auf dem Bild nicht zu sehen: Mit dem Tröten hatte der Kapitän es noch nicht so heraus. Eigentlich je dreimal lang direkt beim Ablegen, beim Passieren der Station (hier links im Bild der Turm mit dem Antennchen) sowie beim Durchgang durch die Molenköpfe. Die versammelte Fahrgastschiffahrt antwortet dann mit den vergleichsweise piepsigen Stimmchen ebenfalls dreimal lang (natürlich vollkommen asynchron), was mit einem zufrieden klingenden, einmaligen Trööt quittiert wird. Einmal antwortet auch der Turm mit (allerdings mit einem Typhoon, das dem des Schiffes durchaus ebenbürtig ist; wir hören Turm und Schiffe auch auf dem heimischen Balkon). Wie dem auch sei, die Queen trötete immer nur einmal, woraufhin natürlich keine Antworten erfolgten.
Der Erfolg der Kreuzschiffahrt veränderte auch die Schiffe. War einst die Brücke eigentlich am höchsten denkbaren Punkt des Schiffes angebracht, befindet sich dort heute meist eine Lounge Bar oder Panoramaeinheit. Die Brücke ist ein paar Decks tiefer angeordnet. Ich bin ja nun kein Seeleut, aber immerhin eine Seemansbraut und weiß daher angesichts dieses Kolosses nicht, ob das wirklich optimal ist.
Hier hingegen eine vorbildlich in luftiger Höhe angebrachte Brücke.
Der Versuch zu verdeutlichen, wieviele Schaulustige bei einem so doch nicht alltäglich in Rostock verweilendem Schiff die Kaikante respektive das Uweufer zum Abschied bevölkern.
Nachdem das Spektakel vorübergezogen war, wurde selbstverständlich auch der Fährbetrieb über die Warnow wieder aufgenommen.
Im Auto heißt es ja, Sicherheitsabstand = halber Tacho. Scheint auf See auch nicht anders zu sein ;-).
Hier dann die andere Stromfähre.
Zwischen den beiden Schiffen jetzt gut zu sehen die Kronprins Frederik, die mal wieder draußen warten musste, bis die großen Dampfer zu Potte gekommen sind…
… und jetzt endlich einlaufen darf. Wer sich fragt, wo die Finnsea hin verschwunden ist: die hat sich bei der nächsten Gelegenheit nach Oosten (wie man hier sagt) aus dem Seekanal verabschiedet.
[Nachtrag 10.06.: Bei nochmaliger kritischer Nachbeschau fällt mir natürlich auf, dass der Arsch das Heck (insbesondere die Heckklappe) noch gut zu sehen sind, die Finnsea ist allerdings so genau von hinten zu sehen, dass sie vor der Queen nahezu unsichtbar geworden ist.]
Wow. Ich bin beeindruckt.
Die Queen klotzt, statt zu kleckern.
Danke für die wunderschönen Seemannsbraut-Bilder.